Mandoline lernen - Kapitel 1 - Erste Töne, Abschlag und Aufschlag
Wir beginnen mit dem Anschlagen der leeren Saiten - also ohne mit der linken Hand zu greifen.
Du solltest vorher das Kapitel mit den Grundlagen durchgelesen haben. Wichtig ist dass du von Anfang an eine gute und stabile Haltung der Mandoline hast!
Vorübung ohne Instrument
Die wichtigste Bewegung ist die Wechselschlagsbewegung aus dem Handgelenk.
Diese Bewegung ist zunächst etwas ungewohnt, deshalb sollte man zuerst auch ohne Instrument üben. Wir beginnen mit einer “Trockenübung” an einem Tisch. Ein Buch (ca. 2 - 3 cm dick) dient als Unterlage, darauf wird der rechte Unterarm gelegt. Nun kann man die Bewegung aus dem Handgelenk üben, erst langsam nach links und rechts bewegen soweit es geht, dann allmählich schneller werden.
Mit einem Bleistift kann die Anschlagsbewegung sichtbar gemacht werden - ein großer Bogen. Als nächstes halten wir das Plektrum zwischen dem gekrümmten Zeigefinger und dem Daumen und kratzen damit auf dem Papier hin und her.
Nun können wir auch im Rhythmus von Sax - o - phon kratzen: rechts - links - rechts - ausholen (ohne kratzen).
Die Bewegung des Handgelenkes nach rechts wird zum Abschlag (Bewegung nach unten), die Bewegung des Handgelenkes nach links zum Aufschlag (Bewegung nach oben)
Sax - o - phon
Wir spielen auf den Saiten
Nachdem die Bewegung aus dem Handgelenk ohne Instrument geübt wurde spielen wir die ersten Töne. Zunächst spielen wir ohne zu greifen, das nennt man “leere Saiten”.
Wir beginnen auf der D-Saite den Rhythmus Sax - o - phon ( kurz kurz lang) mit Abschlag - Aufschlag - Abschlag - Ausholen (ohne die Saiten zu treffen).
Die Figur beginnt immer mit Abschlag. Die Bewegung ist leicht schräg in Richtung Schallloch. Jeder Abschlag wird an die nächste Saite herangeführt - das Anlegen. Achte auf einen guten, kräftigen Klang.
Immer große Bewegungen machen, der Anschlag erfolgt mit Schwung, nicht zaghaft.
Der Aufschlag trifft normalerweise nur eine Saite, die untere Saite des Paares.
Beim Ausholen wird das Plekrum an der Saite vorbei geführt.
Spiele diesen Rhythmus auf G-, D- und A-Saite
Die kurzen Noten heissen Achtelnoten, die langen Noten sind die Viertelnoten.
Die folgenden Videos zeigen verschiedene Übungen zum Mitspielen und üben! Viideos werden nach und nach ergänzt!
Übung für die G-Saite
Übung für die D-Saite
Übung für die A-Saite (Neues,verbessertes Video)
Übung für die E-Saite
Übung für die A-Saite (altes Video)
Anschlagübung G-Saite mit Noten (musescore)
Anschlagübung A-Saite mit Noten (musescore)
Anschlagübung D-Saite mit Noten (musescore)
Anschlagübung E-Saite mit Noten (musescore)
Vier Rhythmuswörter
Wir können drei weitere einfache Rhythmen bilden mit den folgenden Wörtern:
Quer - flö - te
Man - do - li - ne
Lau - te
Mit diesen vier Rhythmuswörtern kann man schon eine ganze Menge Musik machen!
Quer - flö - te
(Eine Viertelnote und zwei Achtelnoten)
Man - do - li - ne
(Vier Achtelnoten)
Sax - o - phon
(Zwei Achtelnoten und eine Viertelnote)
Lau - te
(Zwei Viertelnoten)
Zwei Rhythmuswörter
Wir spielen zuerst Doppelwörter die jeweils mit Sax - o - phon enden:
Damit ihr im Rhythmus bleibt spielt eure Lehrerin eine Akkordbegleitung dazu.
Vier Rhythmuswörter
Wenn das klappt bilden wir Vierergruppen von Rhythmuswörtern.
Beispiele:
Querflöte, Saxophon, Mandoline, Laute
Laute, Laute, Mandoline, Laute
Mandoline, Mandoline, Querflöte, Laute
Mandoline, Saxophon, Mandoline, Laute
Macht euch doch Kärtchen mit den vier Instrumenten, dann könnt ihr euch Übungen hinlegen und diese abspielen!
Eine lange Note - die Zweischlagnote "Gong"
Wir lernen noch ein weiteres Rhythmuswort für eine Note die zwei Schläge lang dauert. Ich habe dafür das Wort Gong gewählt. Um die zwei Schläge zu spüren sagen wir auch zuerst “Go - ong”. Diese lange Noten nennen wir zunächst Zweischlagnoten.
Spiele die folgenden Kombinationen mit der Zweischlagnote:
Lau-te, Go-ong, Laute, Go-ong,
Querflöte, Saxophon, Laute, Go-ong
Höre zu wie lange die Zweischlagnote klingt!
Lasse das Plektrum angelegt solange die Zweischlagnote klingt!
Aufgaben
Eigene Rhythmen erfinden
Erfinde eigene Rhythmen! Spiele alle deine eigenen Rhythmen auf allen Saiten, zuerst auf den den drei unteren Saiten, G, D und A, schließlich auch auf der E-Saite. Prüfe immer deine Haltung bevor du beginnst!
Mache dir eigene Kärtchen mit Bildern (oder auch einfach mit den Buchstaben Q, S, M, L und G) um Rhythmen zu legen
Eigene Rhythmuswörter finden
Finde zu jedem dieser Rhythmuswörter andere Wörter die denselben Rhythmus haben - Tiere, Pflanzen, Automarken, Getränke, Städte, ….
Beispiele:
Saxophon -> Schmetterling, Fingerring, Luftballon, ...
Mandoline -> Ringelnatter, Sonnenblume, Gelsenkirchen, ...
Laute -> Eisbär, Tulpe, Freiburg, ...
Querflöte -> Schildkröte, Landkarte, Laufschuhe, …
Schreibe deine Rhythmuswörter auf!
Aufgabe - Laut und Leise
Sobald du etwas Sicherheit beim Anschlag bekommen hast kannst du beginnen die Lautstärke zu verändern. Spiele sehr laut (f - forte), spiele mittellaut (mf - mezzoforte), spiele leise (p - piano)
Aufgabe - Frage und Antwort
Zwei Spieler (oder der Lehrer und der Schüler) können Vorspielen und Nachspielen
Frage und Antwort sind jeweils eine Gruppe von 2 Wörtern / 4 Wörtern / einem Wort. Auch hier kann die Lautstärke variiert werden.
Rhythmuswörter mit Begleitung
Damit es besser klingt spielt der Lehrer eine Begleitung
Verwende auch die Playalong Tracks zum Üben
Die Spieluhr
Nun spielen wir unser erstes Duo - Die Spieluhr. Die Schülerstimme verwendet unsere Rhythmuswörter, jeder Rhythmus wird 4 oder 8 mal gespielt. Dazu spielt der Lehrer eine kleine Melodie. Das Stück beginnt leise, wird dann lauter und bewegter und am Ende wird es wieder leiser und ruhiger.
Die Schülerstimme ist hier zum ersten Mal in Noten aufgeschrieben. In den Noten habe ich das Zeichen für den “Faulenzer” verwendet - das bedeutet “spiele dasselbe wie im Takt vorher”
Schülerstimme
Satz
Die Spieluhr
Anschlagsbezeichnungen und Noten
Die ersten Übungen haben wir mit Rhythmuswörtern und Bildern aufgeschrieben. Normalerweise werden dazu Noten und Anschlagszeichen verwendet.
Notenzeichen - Die Rhythmuswörter in Noten
Die bisherigen Übungen kann man mit Viertel Noten und Achtel Noten aufschreiben. Die lange Note wird Halbe Note genannt, oft wird sie im Unterricht zunächst Zweischlagsnote genannt da sie solange dauert wie zwei Viertel Noten.
Viertel Noten und Achtel Noten
Anschlagszeichen
In den Noten für Mandoline werden die Zeichen ⊓ für den Abschlag und ∨ für den
Aufschlag verwendet. Die Ausholbewegung wird nicht notiert, ist aber immer zwischen den langen Noten erforderlich. Mit diesen Zeichen sehen die vier Rhythmuswörter so aus:
Quer-flö-te
⊓ ⊓ ∨
(ab - ausholen - ab - auf)
Sax-o-phon
⊓ ∨ ⊓
(ab - auf - ab - ausholen)
Mand-do-li-ne
⊓ ∨ ⊓ ∨
(ab - auf - ab - auf)
Lau-te
⊓ ⊓
(ab - ausholen - ab - ausholen)