August Watters

Why do you play the mandocello?

I play the mandocello because there is SO much unexplored territory! Its solo voice is deep, rich, and very expressive, and yet so little known. Mandolin, too, has deep traditions, and yet so much is out of the public eye. I focus on mandocello, because it is the best instrument to put together all I have done with classical music, folk and jazz.

***

Warum spielst du Mandocello?

Ich spiele das Mandocello, weil es SO viel unerforschtes Gebiet gibt! Seine Solostimme ist tief, reichhaltig und sehr ausdrucksstark und dennoch so wenig bekannt. Auch die Mandoline hat tiefe Traditionen, und doch ist so vieles außerhalb der Öffentlichkeit. Ich konzentriere mich auf das Mandocello, weil es das beste Instrument ist, um all das zusammenzubringen, was ich mit klassischer Musik, Folk und Jazz gemacht habe.

I spent my early student years studying solo jazz guitar with the great teachers of Berklee College of Music, in Boston (where I later taught ear training, composition and ensembles). Bob Harrigan, Garrison Fewell and William G. Leavitt were the teachers who most helped me to understand how to approach guitar from a top-down perspective, balancing the melody and chords together. Later on, I adapted that chord/melody language to mandolin, then mandola and mandocello.

Twenty years ago I was lucky to learn from mandolinists who came through the American classical mandolin tradition of Giuseppe Pettine, particularly Marilynn Mair. I use my own adapted version of the bent-wrist right hand technique, which I believe was widely in use by the Italian and other European virtuosos of the 19th and early 20th centuries. The technique is especially useful on mandocello, where we need to move the plectrum longer distances, and with greater force.

The experience of teaching classical composition at Berklee College helped me to solidify my own compositional methods, and begin to integrate them back into my instrumental approach. For me, it’s the next chapter of learning to play: Thinking about compositional techniques, applied to my instrument.

***

Meine ersten Studienjahre verbrachte ich mit dem Studium der Solo-Jazzgitarre bei den großen Lehrern des Berklee College of Music in Boston (wo ich später Gehörbildung, Komposition und Ensembles unterrichtete). Bob Harrigan, Garrison Fewell und William G. Leavitt waren die Lehrer, die mir am meisten dabei geholfen haben, zu verstehen, wie man die Gitarre aus einer Top-Down-Perspektive angeht, indem man die Melodie und die Akkorde miteinander in Einklang bringt. Später habe ich diese Akkord/Melodie-Sprache auf die Mandoline, dann auf die Mandola und das Mandocello übertragen.

Vor zwanzig Jahren hatte ich das Glück, von Mandolinisten zu lernen, die aus der klassischen amerikanischen Mandolinentradition von Giuseppe Pettine hervorgegangen sind, insbesondere von Marilynn Mair. Ich verwende meine eigene, angepasste Version der Technik der gebogenen rechten Hand, die meiner Meinung nach von den italienischen und anderen europäischen Virtuosen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts weit verbreitet ist. Diese Technik ist besonders nützlich beim Mandocello, wo wir das Plektrum über längere Strecken und mit größerer Kraft bewegen müssen.

Die Erfahrung, klassische Komposition am Berklee College zu unterrichten, hat mir geholfen, meine eigenen kompositorischen Methoden zu festigen und sie wieder in meinen instrumentalen Ansatz zu integrieren. Für mich ist das das nächste Kapitel des Lernens zu spielen: Das Nachdenken über kompositorische Techniken, angewandt auf mein Instrument.

Aside from the delightful tone? The layout of notes on the mandolin fingerboard makes it easy to play melodies, and melodies together with chords. Every string is the same interval apart, so fingering shapes repeat across the neck in more regular ways than guitar. If I had known this during the years I was a jazz guitarist, everything would have been different!

The mandocello is more difficult, of course, because of the heavier strings and wider stretches—but it has its own rich solo voice, which we are just beginning to explore. Solo mandoloncello is often known through the works of Calace, and those are of course designed for the five-course mandoloncello, which is a different instrument. The four-course mandocello gives us a better chance, I think, to explore the textures of CGDA.

To me, the K4 Gibson mandocello design makes it easier to reach the high register, like a violoncello, and integrate those textures. It’s not just the cutaway, but also the way the instrument is weighted, and how the point on the lower bout makes the neck easier to tip up. Maybe I’ll get around to CGDAE one day, but for now the world of CGDA seems endless!

***

Abgesehen von dem herrlichen Klang? Die Anordnung der Noten auf dem Mandolinengriffbrett macht es einfach, Melodien und Melodien in Verbindung mit Akkorden zu spielen. Jede Saite liegt im gleichen Intervall, so dass sich die Griffformen auf dem Hals regelmäßiger wiederholen als auf der Gitarre. Hätte ich das in den Jahren, in denen ich Jazzgitarrist war, gewusst, wäre alles anders gewesen!

Das Mandoloncello ist natürlich schwieriger, weil die Saiten schwerer sind und sich weiter ausdehnen - aber es hat seine eigene reiche Solostimme, die wir gerade erst zu erkunden beginnen. Das Solo-Mandoloncello ist oft durch die Werke von Calace bekannt, und diese sind natürlich für das fünfchörige Mandoloncello gedacht, das ein anderes Instrument ist. Das vierstimmige Mandoloncello gibt uns meiner Meinung nach eine bessere Möglichkeit, die Texturen der CGDA zu erkunden.

Für mich macht es das K4 Gibson Mandocello Design einfacher, das hohe Register zu erreichen, wie ein Violoncello, und diese Texturen zu integrieren. Es ist nicht nur der Cutaway, sondern auch die Art und Weise, wie das Instrument gewichtet ist, und wie die Spitze am unteren Bund den Hals leichter nach oben kippen lässt. Vielleicht komme ich eines Tages dazu, mich mit CGDAE zu beschäftigen, aber im Moment scheint die Welt der CGDA endlos zu sein!

I grew up only 10 miles down the road from Bill Monroe’s bluegrass festival in Bean Blossom, Indiana, so I heard him many times at an impressionable age. As a teenager I discovered the big band jazz of cellist David Baker, at Indiana University. He was the first teacher who had a great impact on my development. When I discovered David Grisman, my worlds came together: jazz and bluegrass in the same musical language! It seemed such a natural pairing that I moved to San Francisco, to be immersed in the musical culture that spawned Dawg music.

***

Ich wuchs nur 10 Meilen von Bill Monroes Bluegrass-Festival in Bean Blossom, Indiana, auf und hörte ihn daher schon in jungen Jahren oft. Als Teenager entdeckte ich an der Universität von Indiana den Big Band Jazz des Cellisten David Baker. Er war der erste Lehrer, der einen großen Einfluss auf meine Entwicklung hatte. Als ich David Grisman entdeckte, kamen meine Welten zusammen: Jazz und Bluegrass in derselben musikalischen Sprache! Es schien eine so natürliche Verbindung zu sein, dass ich nach San Francisco zog, um in die Musikkultur einzutauchen, die die Dawg-Musik hervorgebracht hat.

Speaking as an ear training teacher, I believe we must begin by connecting the instrument to the melodies the student already knows by ear. Mandolin makes this easy, because of its regular tuning from string to string. From there we can help students to learn through musical traditions, help them connect to their creativity and ultimately find their own voice.

***

Als Lehrer für Gehörbildung glaube ich, dass wir damit beginnen müssen, das Instrument mit den Melodien zu verbinden, die der Schüler bereits nach dem Gehör kennt. Bei der Mandoline ist dies leicht möglich, weil sie von Saite zu Saite gleichmäßig gestimmt ist. Von dort aus können wir den Schülern helfen, durch musikalische Traditionen zu lernen, sie mit ihrer Kreativität zu verbinden und schließlich ihre eigene Stimme zu finden.

The dedication page of my first book, "Exploring Classical Mandolin," included a photograph of Tartini — a great violinist who is remembered today for his music, designed to teach technique of the violin. Most classical instruments have similar method books, with music composed around what is easy and satisfying to play on the instrument, gradually and systematically expanding to explore more technical possibilities. This is my greatest aspiration: to write good music that also helps people to learn mandolin, mandola and mandocello — empowering students to find their own ways of self-expression while advancing our rich instrumental traditions.

***

Die Widmungsseite meines ersten Buches, "Exploring Classical Mandolin", enthielt ein Foto von Tartini - einem großen Geiger, an den man sich heute wegen seiner Musik erinnert, die die Technik der Geige lehren soll. Für die meisten klassischen Instrumente gibt es ähnliche Lehrbücher, deren Musik sich an dem orientiert, was auf dem Instrument leicht und befriedigend zu spielen ist, und die schrittweise und systematisch erweitert werden, um mehr technische Möglichkeiten zu erkunden. Das ist mein größtes Bestreben: gute Musik zu schreiben, die auch beim Erlernen von Mandoline, Mandola und Mandocello hilft und die Schüler befähigt, ihre eigenen Wege des Selbstausdrucks zu finden und gleichzeitig unsere reichen Instrumentaltraditionen zu fördern.