Mandolinenschulen sollen beim Erlernen des Mandolinenspiels helfen. Bereits im 18. Jahrhundert wurden mehrere Mandolinenschulen veröffentlicht. Diese dienen als Grundlage für die Spieltechniken der Mandoline des 18. Jahrhunderts.
Viele Schulen wurden Ende des 19. Jahrhunderts und zu Anfang des 20. Jahrhunderts geschrieben, als die Mandoline eine Blütezeit erlebt hat. Mich haben die verschiedenen Mandolinenschulen immer sehr interessiert und ich habe viele historische Mandolinenschulen gesammelt.
Auf dieser Seite möchte ich möglichst viele Mandolinenschulen präsentieren, in vielen Fällen (sofern das copyright der Schule abgelaufen ist) kann ich auch einen Scan der jeweiligen Schule kostenlos anbieten. Zu jeder Schule werde ich interessante Informationen ergänzen und die Titelseiten und andere Auzüge aus der Schule präsentieren.
Timeline der Mandolinenschulen
Als Übersicht über die Geschichte der Mandolinenschulen habe ich einen Zeitstrahl (Timeline) der Mandolinenschulen erstellt. Dieser Zeitstrahl zeigt sehr schön wann die Mandoline populär war, wann die ersten Mandolinenschulen erschienen, und wann die meisten Mandolinenschulen veröffentlicht wurden.
Die Timeline enthält Links zu den jeweiligen Seiten meiner Website mit ausführlicheren Informationen und weiteren Bildern von der jeweiligen Schule.
In vielen Fällen ist auch ein direkter Download-Link zur jeweiligen Schule enthalten.
Timeline der Mandolinenschulen (öffnet sich in einem neuen Fenster)
Zu weiteren Recherche kann die Tabelle die als Grundlage für die Timeline dient geöffnet werden; hier kann man auch gezielt nach Namen und Daten suchen:
Tabelle mit den Daten der Timeline (neues Fenster)
Welche Mandolinenschule?
Welche Schule die beste ist, ist nicht so einfach zu beantworten. Es kommt sehr darauf an, welche Art von Musik man spielen möchte.
Für klassische Mandoline gibt es nur wenige moderne Schulen. Die Schule von Marga Wilden-Hüsgen hat das Ziel eine klassische Mandolinentechnik basierend auf den Mandolinenschulen des 18. Jahrhunderts zu vermitteln. Die Schule von Ariane Lorch folgt demselben Konzept, ist jedoch mit 5 Bänden wesentlich umfangreicher und schon für Kinder ab 6 Jahren gedacht.
Die älteren heute noch lieferbaren Schulen sind teilweise interessant als Ergänzung, die Spielstücke in diesen Schulen sind aber oft veraltet und für Kinder und Jugendliche nicht so interessant.
Die Schule von Wölki ist brauchbar, sie geht jedoch nicht nach den Fingerstellungen vor, wie die Schule von Dittrich Socha. Die Schule von Dittrich und Socha in vier Bänden enthält viele Spielstücke und Übungen, teilweise wurden diese original für Mandoline komponiert. Die Schule von Theodor Ritter in 5 Bänden ist inzwischen schon über 100 Jahre alt, sie enthält viel Spiel- und Übungsmaterial aus dem Bereich Klassik und Volksmusik. Diese Schule wurde oft verkauft und ist erhältlich, vermutlich ist diese eine der am meisten verwendeten Mandolinenschulen, jeder Band kostet so um die 10 Euro. Sie wird auch oft bei ebay gebraucht angeboten.
Die Schule von Ranieri ist sehr gründlich und orientiert sich an der klassischen Violinliteratur. Außerdem wird die Mandolinentechnik sehr gut erläutert und systematisch behandelt.
Die französischen Schulen von Cristofaro, Cottin, Pietrapertosa und Bara sind alle sehr gründlich und enthalten viel Übungsmaterial. Amerikanische Schulen vom Anfang des 20. Jahrhunderts haben oft die Schule von Cristofaro als Grundlage verwendet. Dazu wurden Spielstücke und Fiddletunes ergänzt. Sehr gut finde ich auch die Schulen von Pettine, diese ist aber sehr schwer zu bekommen. Auch die Schule von Bickford ist gut geeignet.
Ich habe immer gerne die Geigenschule von Doflein als Ergänzung verwendet. Die Stücke darin sind musikalisch interessanter und anspruchsvoller als die Stücke in den Mandolinenschulen. Was die Grifftechnik / linke Hand angeht kann man diese sehr gut für die Mandoline verwenden. Die Anschlagstechnik der Mandoline sollte man dann an Hand anderer Mandolinenschulen erarbeiten.
Für die Entwicklung der Anschlagstechnik finde ich es wichtig, dass auch von Anfang an Akkorde gespielt werden. Mit wenigen Akkorden lassen sich viele Lieder begleiten. Ich habe das Heft Fun with Strums vom Mel Bay dazu verwendet, oder die Begleitung für einfache Lieder selbst aufgeschrieben.
Wenn man sich für Bluegrass und Folk interessiert gibt es auch verschiedene Schulen. Ich habe damit angefangen, dass ich viele Fiddle Tunes oder Irische Melodien gespielt habe, damit kann man die Geläufigkeit, Geschwindigkeit usw. gut üben, vor allem macht es Spass. Auf deutsch erhältlich ist Das Mandolinenbuch von Rainer Zellner, darin findet man alles wichtige für dein Einstieg in Bluegrass. Ebenfalls interessant ist die Schule von Christian Veith, ebenfalls ein Mandolinenspieler der aus der Bluegrass-Szene stammt.
Kurz zusamengefasst wäre zum Beispiel sinnvoll:
- Mandolinenschulen von Wilden-Hüsgen und Ariane Lorch für die Entwicklung einer klassischen Anschlags- und Grifftechnik
- Ranieri Schule Die Kunst des Mandolinenspiels Band 1 und 2 - Mandolinentechnik
- Doflein Schule für Violine Band 1 -3, später ev. auch Band 4 und 5 - Entwicklung Grifftechnik, Lagenspiel, klassische Musik
- eventuell dazu Mandolinenschule von Ritter Bände 1 - 5 - Mandolinentechnik, Volksmusik
- Schulen von Zellner-Schiller und Veith und verschiedene Bluegrass Mandolinenschulen zur Ergänzung
- verschiedenes Spielmaterial nach eigenen Vorlieben - Sammlungen mit Fiddle Tunes, Irische Musik, Folklore, Liederbücher, klassische Mandolinenmusik, usw.
Unbedingt auch Akkorde auf der Mandolinen üben - es ist nicht schwer, vorausgesetzt das Instrument lässt sich leicht greifen!
Es gibt auch sehr viele kostenlose Noten im Internet, viele Hinweise dazu findest du auf meiner Seite über kostenlose Noten. Meine eigenen kostenlosen Noten gibt es auf der Seite "kostenlose Noten".